2 UTs in England

Bernie Stevens
– ein Motorradenthusiast aus England erzählt die Geschichten seiner beiden UTs

Hallo „UT“ fans! Mein Name ist Bernie (Bernard) Stevens und ich komme aus England. Mein erstes Motorrad, welches ich 1960 im Alter von 16 Jahren hatte, war eine Zündapp 200S. Seit damals habe ich ein großes Interesse an deutschen/österreichischen Motorrädern, dem ich nun schon seit 62 Jahren nachgehe. In dieser Zeit habe ich insgesamt 62 verschiedene deutsche oder österreichische Motorräder besessen. Mache davon sind selbst in Deutschland seltene Exemplare wie zum Beispiel: 2 Immes, 2 Maico Taifun, eine Hoffmann Gouverneur, eine Victoria Bergmeister, „Swing“ und Express Radex 255 und auch zwei UTs: eine KTN 125 und eine KTV 175, bei denen ich mir recht sicher bin, dass es die einzigen UTs in England sind. Deshalb habe ich mir gedacht, dass ihr Interesse an ein paar Infos zu diesen Motorrädern und deren Geschichte habt.

KTN 125:

Die kleine KTN habe ich 2016 auf einer Auktion erstanden. Die UT blickt auf eine interessante Vergangenheit zurück, denn das Motorrad wurde 1962 von einem Piloten der für BEA (British European Airways) flog, während eines Urlaubs auf den Bermuda-Inseln gekauft. Anschließend wurde sie auf der „SS Essequibo“, einem alten Dampfschiff, nach England gebracht. Dort war das Motorrad in Gebrauch bis 1968 Motorprobleme auftraten. Daraufhin wurde es in einer Garage für die nächsten 48 Jahre abgestellt, bis ich 2016 neuer Besitzer der UT wurde. Ich habe den Motor wieder zum laufen gebracht, als Problem stellte sich die Spule heraus. Allerdings war der Motor sehr laut und die Batterie lud nicht. Ich ersetzte die Lager und Dichtungen und baute einen angepassten MZ-Regler ein. Seitdem sprang die KTN jedes mal mit dem ersten Kick an! Ich genoss das Fahren mit der KTN mit ihrem knatternden Klang für ein paar Jahre, bevor ich sie an einen Freund verkaufte, der mit ihr immernoch an Ausfahrten teilnimmt, bei denen sie immer viel Aufmerksamkeit geniesst.

KTV 175:

Vor ungefähr 15 Jahren wurde mir ein Bild eines mysteriösen Motorrades gezeigt. Es war komplett zerlegt (oder wie wir Briten sagen: „ eine Einkaufskorb Aufgabe“) Ich erkannte anhand des einzigartigen Batterieknopfes, dass es sich um eine UT handelt. Mithilfe von Anzeigen in verschiedenen Magazinen und Monatsanzeigern versuchte ich das Motorrad zu finden, aber leider hatte ich damit keinen Erfolg. 2019 tauchte dann in einem monatlichen Motorrad Magazin ein Bild des Motorrades auf, mit der Frage ob jemand das Modell des Motorrades kennt. In der Anzeige wurde davon ausgegangen, dass es sich um eine TWN handelt. Ich nahm Kontakt zu dem Magazin auf, welches den Kontakt mit dem Besitzer herstellte. Glücklicherweise konnte ich dem Besitzer die UT abkaufen, welche in einer großen Motorradsammlung in einem Keller ruhte. Es war tatsächlich die UT, welche ich vor 15 Jahren auf dem Foto das erste mal gesehen hatte. Alles was es benötigte um die UT wieder zum laufen zu bringen, waren zwei neue Auspufftöpfe und ein neues Schwimmergehäuse. Denn auf dem Bing-Vergaser war ein Amal Schwimmergehäuse montiert. Seitdem läuft die UT wieder. Wenn ich Zeit finde werde ich die UT vielleicht noch restaurieren, denn für August ist sie für eine große Motorradausfahrt angemeldet. Und vielleicht schaffe ich es auch noch zum 100-jährigen UT Jubiläum.

Ich möchte noch erwähnen, dass ich einen Blog über deutsche/österreichische Motorräder mit dem Namen Bernies bike shed und eine Facebookseite namens „Adler to Zundapp“ betreibe. Vielleicht schaut der ein oder andere ja mal vorbei.

-Bernie

Das mysteriöse Motorrad…
… entpuppt sich als UT KTV 175

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