„U.T. in Tübingen“, hieß das Motto des Treffens für U.T.-Motorräder im September 2010, das 3. Internationale Treffen dieser Art seit 2000. Auf einem eigens für diese Veranstaltung entworfenen Plakat, das jeder Teilnehmer als Kunstdruck erhielt, war das erste Modell der Marke U.T. vor der Stadtkulisse von Tübingen am Neckar abgebildet.
Tübingen, unweit von Stuttgart gelegen, zog dann auch, dank seiner Altstadt und schönen Umgebung, 40 Oldtimerfreunde mit U.T.- Motorrad und Partner an, zu einem Stelldichein und Wiedersehen vom 4.–5. September 2010. Gastgeber war das Auto- und Spielzeugmuseum BOXENSTOP, dessen Leitung mit uns U.T.-Freunden zusammen das Treffen organisierte. Wir konnten so vor dem attraktiven Museum unsere Motos präsentieren, eine Ausfahrt durch den Schönbuch, mit Ausblicken auf die Schwäbische Alb, erleben und später die Gastronomie des Hauses bei unserem gemütlichen U.T.-Abend geniesen.
Den Teilnehmern, die aus der ganzen Bundesrepublik angereist waren, auch fünf U.T.-Freunde aus Niederösterreich waren wieder dabei, wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Andererseits boten auch die mitgebrachten Fahrzeuge eine eindrucksvolle Schau von Motorrädern der Marke U.T. aus dem Zeitraum von 1925 bis 1960. 10 Motorräder aus allen Epochen blieben dann noch vier Wochen im Museum als Sonderausstellung stehen. Das Treffen und die Ausstellung bildeten so auch einen Beitrag zum 25-jährigen Bestehen des BOXENSTOP-Museums (eröffnet am 18.September 1985).
Dass Tübingen der richtige Ort für das Treffen war, zeigte sich auch daran, daß am Sonntag nachmittags noch eine ganze Reihe von U.T.-Fahrern erschien, die nicht offiziell teilnahmen, aber doch ihr Fahrzeug zeigen wollten. Sie kamen aus dem mittleren Neckartal und von der Schwäbischen Alb, wo es früher zahlreiche U.T.- Motorräder und –Werkstätten gab, vor allem in den 50-er Jahren.
Eine Besonderheit, vor Ort, war die U.T.- 550ccm, JAP sv-Motor, von 1927. Das erste schwere Motorrad von Bergmüller & Co., das hier zum erstenmal zu sehen war. Heinz Krifft aus dem Rheinland hatte das seltene Stück mitgebracht, nachdem er es perfekt restauriert hatte. Ursprünglich war dieses Motorrad in Metzingen bei Tübingen zugelassen, fand dann seinen Liebhaber in NRW und kam jetzt als Schaustück wieder zurück an den Neckar.
Nicht nur in Form von interessanten Motorrädern lebte die Tradition der Marke U.T. wieder auf; besonders schön war es, dass die Nachkommen der Familie Schnürle teilnahmen, aus Möhringen, wo bis 1960 noch bei der Schwenk und Schnürle KG die Nachkriegs-Motorräder mit ILO-Zweitaktmotoren gebaut wurden. Aus Stuttgart-Untertürkheim, dem Ursprungsort der U.T.-Motorräder, war die Tochter des Firmengründers Hermann Scheihing angereist. Sie ließ es sich nicht nehmen, trotz ihres hohen Alters von über 90 Jahren, dem Besitzer des ältesten präsentierten U.T.- Motorrades persönlich einen Pokal zu übergeben.
Günter Wolf (U.T.-Freunde)